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Wie finde ich mehr Selbstvertrauen? Wie kann ich mein

Selbstbewusstsein stärken?

Bei mangelndem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen kann es sinnvoll sein, per psychotherapeutischer Einschätzung auszuschließen, dass eine psychische Störung oder Form der Neurodiversität vorliegt, etwa eine Traumatisierung oder ein Autismus. Wenn solches nicht vorliegt, gehört man zu den vielen eigentlich gesunden Menschen, denen es an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl mangelt. Dadurch gehen sie bestimmten Situationen und Erfahrungen aus dem Weg. Dieses wiederholte Ausweichen nagt wiederum am Selbstvertrauen und am Selbstwertgefühl. Ein Kreis bildet sich. Man gewöhnt sich an, an jeder Kreuzung zwischen „ins Leben gehen“ und „sich verstecken bzw. ablenken“ den zweiten Weg zu gehen. Es wird zum Reflex. Das Leben fühlt sich enger und kleiner an. Vielleicht macht man sich selbst dafür fertig, es nicht zu schaffen - was auch immer „es“ ist. Kann man sich Selbstvertrauen herbei lesen oder durch Webinare oder Motivations- Wochenenden aufbauen? Die können zwar für eine Weile eine Wirkung haben. Aber ist sie nachhaltig? Was bleibt nach einem Monat von ihr übrig? Das Unbewusste sitzt immer am längeren Hebel - und wenn es nicht will, dann will es nicht. Außerdem: Wie soll wahres Selbstvertrauen von außen kommen können? Ein Selbstvertrauen, das von der Unterstützung und Anerkennung Dritter abhängig ist, ist kein Selbstvertrauen, sondern eine Abhängigkeit. Es ist eine äußere Ressource, die immer wieder an das Fehlen einer inneren Ressource erinnert. Affirmationen können in akuten Situationen helfen, zumindest kurzfristig. Allerdings scheint die Forschung zu zeigen, dass Affirmationen kontraproduktiv sind, wenn das Unbewusste nicht mit der Affirmation einverstanden ist. Da kann man noch so oft „ich bin wunderbar und liebenswert“ wiederholen: Wenn das Unbewusste stattdessen denkt, „ich bin nichts wert“, dann erzeugt dieser Konflikt nur zusätzlichen Stress. In Wirklichkeit hat Selbstvertrauen mit Handeln und dem Aufbauen von Erfahrung zu tun. Man sollte nicht so sehr nach der richtigen Denkweise suchen, um endlich ins Handeln zu kommen, sondern nach der richtigen Handlungsweise, um ins richtige Denken zu finden. Es gibt kein nachhaltiges Selbstvertrauen ohne Selbsterkenntnis. Wie soll ich mir selbst vertrauen wenn ich nicht einmal weiß, wer ich eigentlich bin? Wenn ich mir noch fremd bin? Und es gibt keine wirkliche Selbstkenntnis, wenn man sich nicht an der Wirklichkeit reibt. Wie man in der Gestalttherapie sagt: Selbsterkenntnis ist nicht etwas, das man im voraus denken kann, sondern eine Wahrheit, die sich nach und nach am Kontakt mit der Welt offenbart. Ich muss mich dem Leben und der Welt stellen, damit sie mir meine Fähigkeiten entlocken können und ich mich nach und nach entdecke. So verlockend es heutzutage sein mag, sich aus Mangel an Selbstvertrauen in einer digitalen Blase zu verstecken, so hinderlich ist es, um dieses Selbstvertrauen aufzubauen. Um wahres Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufzubauen, versuchen Sie mal diesen Weg, mit oder ohne die wohlwollende Begleitung durch einen Coach: Fassen Sie Mut, kommen Sie ins Handeln, probieren Sie Dinge aus, probieren Sie sich aus, unternehmen Sie Dinge, riskieren Sie auch mal etwas, begehen Sie Fehler (das lässt sich sowieso nicht verhindern und ist einfach menschlich), ziehen Sie daraus die richtigen Lehren und entdecken Sie nach und nach Fähigkeiten, von denen Sie gar nicht wussten, dass Sie die Saat dafür in sich haben, überwinden Sie Hindernisse und genießen Sie danach das stärkende gute Gefühl, es geschafft zu haben - und die darin liegende Selbstüberwindung, lernen Sie unterwegs, den Blick auf das erwünschte große Ganze zu weiten und sich von Rückschlägen und Details nicht aus der Bahn werfen zu lassen, wechseln Sie die Perspektive und sehen Hürden so: Das Leben versucht damit nicht, Sie zum Scheitern zu bringen, sondern Sie etwas zu lehren und für den Rest Ihres Lebens mit auf den Weg zu geben, werden Sie sich der Kompetenzen bewusst, die mit jeder Erfahrung wachsen (und mit jedem Scheitern sowieso - aus Fehlschlägen lernt man am besten), machen Sie sich nicht dafür fertig, dass etwas misslungen ist, sondern wertschätzen sich dafür, dass Sie es ehrlich und nach besten Kräften versucht und nicht gleich aufgegeben haben. Selbstvertrauen und Selbstwert, die von innen kommen, wachsen mit jeder erfolgreich gemeisterten Situation in der Wirklichkeit, aber auch mit jedem Scheitern, wenn man dem mit aufrichtiger Demut begegnet und die Lehren daraus zieht. Denn Demut hilft uns, nicht mehr „so zu tun, als ob“. Wir sehen uns, wie wir sind, statt uns an ein künstliches Selbstbild zu klammern. Man erscheint der Welt in seiner authentischen Form. Nur ein ehrliches und authentisches Selbstbild ist stabil. Je mehr Situationen gemeistert werden, desto mehr Vertrauen entsteht: „Ich werde auch mit allem Weiteren fertig, womit das Leben nach mir wirft.“ Man traut sich zu, mit den Situationen umzugehen. Das nennt man „Selbstwirksamkeitserwartung“. Wenn die Selbstwirksamkeit steigt, steigt auch die eigene Weltreichweite. Das eigene Leben wächst wieder, statt zu schrumpfen. Und es ist ein nachhaltiges Selbstvertrauen, das da entsteht. Es hat den Wirklichkeits- TÜV immer wieder durchlaufen - wieder und wieder, wenn auch nicht immer verletzungsfrei. Das hat auch mit Selbstüberwindung zu tun. Es gibt keine persönliche Entwicklung ohne Selbstüberwindung - angefangen mit dem Abstreifen liebgewonnener Glaubenssätze, die früher einen Halt gaben und nun nicht mehr funktionieren. Wer lernt, sich selbst zu überwinden, hört auf, an immer denselben Stellen stehen zu bleiben.

Mangelndes Selbstvertrauen und Angstzustände als Störung

der psychischen Gesundheit?

Etliche Menschen, insbesondere unter den Jüngeren, erleben heutzutage häufig nicht nur einen Mangel an Selbstvertrauen, sondern auch eine Orientierungslosigkeit und sogar Angst schon bei kleinen Anlässen, etwa bei ganz banalen sozialen Interaktionen mit unbekannten Menschen. Dieser Mangel an Selbstvertrauen, diese Angstzustände werden bisweilen als psychische Störung gewertet, die einer Therapie bedarf. Doch in vielen Fällen ist es keine psychische Störung, sondern hat einen anderen Grund. Heutzutage erfolgt in jungen Jahren ein großer Teil der Sozialisierung nicht in der echten Welt, im Angesicht echter Menschen, sondern in fiktiven digitalen Scheinwelten. Dort versucht man sich kalten Algorithmen anzupassen, die vor allem Selbstinszenierungen, Egozentrik, Narzissmus und Schwarzweiß-Polarisierungen belohnen. Als wollten Sie die Menschen in ewiger Pubertät halten. Der Lohn: Aufmerksamkeit und gute Positionierungen im „Feed“. Wer sich nicht anpasst, erscheint nicht im „Feed“. Nicht Reife, sondern Sichtbarkeit wird angestrebt, manchmal um jeden Preis. Das bereitet nicht wirklich auf ein verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben, eine Suche nach dem gesunden Mittelweg, eine gute emotionale Regulierung und eine vollwertige Teilnahme an der Gesellschaft vor. Es wird ein kuratiertes Schaufenster-„Ich“, ein falsches Selbst in einer fiktiven Blase aufgebaut, statt sein wahres Selbst von der Wirklichkeit erproben und stählen zu lassen. Doch nur ein wahres Selbst kann das Fundament eines nachhaltigen Selbstvertrauens sein, das seinen Weg durch die Wirklichkeit zu finden weiß. Ein falsches Selbst muss umso aggressiver nach außen verteidigt werden, als es weiß, dass es künstlich und zerbrechlich ist. Denn jede Begegnung mit der Wirklichkeit könnte wie ein Windstoß auf ein Kartenhaus wirken. Der raue Umgangston im Internet könnte seine Hauptursache in diesen Abwehrmechanismen vieler instabiler Egos haben. Ein falsches Selbst hat Angst vor der Wirklichkeit und versucht, sich hinter den Erzählungen und Sichtweisen einzumauern, die es nicht in Frage stellen. Aus dem falschen Selbstbild entsteht dann ein falsches Weltbild. Das Weltbild soll nicht die Welt beschreiben, sondern das Selbstbild bestätigen. Diese Weltsicht verbindet uns nicht mt der Welt sondern trennt uns von ihr. Sie wird zum Resonanzkörper unserer Ängste. Beispiele: Wer sich als Opfer sieht, baut sich eine Weltsicht voller Täter und Unterdrücker. (Ein Täter-Opfer-Weltbild ist umgekehrt ein Indiz für eine mangelnde Selbstkenntnis und letztlich eine Selbstentmachtung.) Oder man baut sich das Bild einer Welt, die untergeht, um sich von der Sinnlosigkeit eigener Anstrengungen zu überzeugen und jede Verantwortung abzugeben. Wie alles, was instabil ist, muss sich auch ein solches Selbst abstützen, um nicht umzufallen. Und vielfach werden heutzutage schlichte Schwarzweiß-Darstellungen und Feindbilder genutzt, um sich an ihnen zu stützen. Man weiß nicht, wer man ist, also definiert man sich gegen andere. Würde das Feindbild wegfallen, könnte das eigene falsche Selbst sein Kontrastmittel verlieren und umfallen. Ein authentisches Selbst kann so nicht entstehen. Es werden nur die inneren Spaltungen auf die ganze Welt projiziert, statt sie redlich zu überwinden. Jede Stunde in der "digitalen Blase" ist für die Sozialisierung in der echten Welt verloren. Um die Zwanzig kann man bereits mehrere Jahre Verspätung bei den sozialen und emotionalen Kompetenzen für die echte Welt angesammelt haben. Vielleicht wird die Sozialisierung in der echten Welt durch längere Studiengänge noch weiter vor sich her geschoben, bis der Eintritt in die Berufswelt kaum noch eine Wahl lässt. Umso größer wirkt dann der doppelte „Kulturschock“ des gleichzeitigen Eintritts in die echte Welt und in das Arbeitsleben. Doch je früher man beginnt, sich darauf vorzubereiten, desto sanfter der Übergang. Es ist wie ein Fußballer: Er steht auf dem Feld und soll nun ein wichtiges Spiel mit seinem Team spielen. Aber er ist nie ins Training gekommen und hat sich auch für Regeln, Taktiken und koordinierte Handlungen nie interessiert. Nun sieht er die anderen um sich herum laufen und versteht den Sinn nicht und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er fühlt sich schlecht, nicht weil er eine psychische Störung hat, sondern weil er sich nicht vorbereitet hat. Ohne sich an der Wirklichkeit zu reiben, weiß man weder, wer man ist, noch was man kann. Der Mangel an Selbstkenntnis ist ein günstiger Nährboden und Resonanzraum für Ängste, die keine wirklich erkennbare Herkunft haben und sich einfach selbst nähren. In bestimmten Fällen kann eine Therapie helfen. In anderen Fällen jedoch ist diese Therapie nur eine weitere Vermeidungsstrategie: Man schreibt das Unwohlsein einer psychischen Störung zu, dabei kommt sie von einem Mangel an Training. Es ist auch so schade: Wir leben in einem Zeitalter, in dem der Körper endlich wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist, nachdem er etliche Jahrhundert lang kulturell vernachlässigt und sogar verachtet wurde. Und ausgerechnet jetzt wird das geistige Fliegen durch digitale Welten als Erfahrung bevorzugt und das körperliche Sich-durch-die-wirkliche- Welt-Bewegen, der Körper als Mittelpunkt der Welterfahrung vernachlässigt. Es ist kein Wunder, dass sich uns dann der Körper durch diffuse Empfindungen und gegenstandslose Ängste immer wieder in Erinnerung bringt. Fazit: Es ist, wie wenn man sich allein auf offener See auf einem Segelboot befindet und am Horizont bereits eine dunkle Wolkenfront naht: Wer die Segelstunden fleißig besucht hat, weiß, was zu tun ist, und beginnt sofort zu handeln, um den nächsten sicheren Hafen zu finden und anzusteuern. Wer den Segelunterricht lieber geschwänzt hat, vergeht sich nun in Angst und könnte schnell zum Spielball der Elemente werden. Die gute Nachricht: Man kann Angstzustände haben und dennoch psychisch völlig gesund sein. Denn Angst ist keine Störung an sich, solange sie nicht zum Dauerzustand wird. Sie kann ein gesunder Indikator dafür sein, dass unbekanntes Terrain betreten wird und etwas gelernt werden muss. Sie konfiguriert den Körper für mehr Wachsamkeit, um mit Gefahren oder einfach nur mit Neuem umzugehen. Dann erkundet und erlernt man dieses unbekannte Terrain und ersetzt so die Angst durch beruhigende Erfahrung. Es ist ein Moment der Selbstüberwindung, der viel Zufriedenheit bringen und sogar ein wichtiger Etappensieg der Persönlichkeitsentwicklung sein kann. Danach ist man vorbereitet und erfahren und braucht die Angst nicht mehr. Für dieses Wirklichkeitstraining gibt es glücklicherweise viele Hilfestellungen. Das muss man nicht allein tun und kann beispielsweise eine Begleitung durch einen Coach wählen. Aber den Schritt gehen müssen wir schon selbst. Die Erfahrungen machen - das kann uns niemand abnehmen. Lesen Sie auch: Ins Handeln kommen mit dem Coach Wie sieht eine Coachingsitzung aus? Blog und Artikel Hochsensibilität Hochbegabung Kontakt & Terminvereinbarung

Alexander Hohmann - Blog

Coaching und mehr

„Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.“ Goethe

Alexander Hohmann

Zertifizierter Life Coach

& Business Coach

Freiburg i. Br. & online

Deutsch - français - englisch

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Selbstvertrauen? Wie kann ich

mein Selbstbewusstsein

stärken?

Bei mangelndem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen kann es sinnvoll sein, per psychotherapeutischer Einschätzung auszuschließen, dass eine psychische Störung oder Form der Neurodiversität vorliegt, etwa eine Traumatisierung oder ein Autismus. Wenn solches nicht vorliegt, gehört man zu den vielen eigentlich gesunden Menschen, denen es an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl mangelt. Dadurch gehen sie bestimmten Situationen und Erfahrungen aus dem Weg. Dieses wiederholte Ausweichen nagt wiederum am Selbstvertrauen und am Selbstwertgefühl. Ein Kreis bildet sich. Man gewöhnt sich an, an jeder Kreuzung zwischen „ins Leben gehen“ und „sich verstecken bzw. ablenken“ den zweiten Weg zu gehen. Es wird zum Reflex. Das Leben fühlt sich enger und kleiner an. Vielleicht macht man sich selbst dafür fertig, es nicht zu schaffen - was auch immer „es“ ist. Kann man sich Selbstvertrauen herbei lesen oder durch Webinare oder Motivations- Wochenenden aufbauen? Die können zwar für eine Weile eine Wirkung haben. Aber ist sie nachhaltig? Was bleibt nach einem Monat von ihr übrig? Das Unbewusste sitzt immer am längeren Hebel - und wenn es nicht will, dann will es nicht. Außerdem: Wie soll wahres Selbstvertrauen von außen kommen können? Ein Selbstvertrauen, das von der Unterstützung und Anerkennung Dritter abhängig ist, ist kein Selbstvertrauen, sondern eine Abhängigkeit. Es ist eine äußere Ressource, die immer wieder an das Fehlen einer inneren Ressource erinnert. Affirmationen können in akuten Situationen helfen, zumindest kurzfristig. Allerdings scheint die Forschung zu zeigen, dass Affirmationen kontraproduktiv sind, wenn das Unbewusste nicht mit der Affirmation einverstanden ist. Da kann man noch so oft „ich bin wunderbar und liebenswert“ wiederholen: Wenn das Unbewusste stattdessen denkt, „ich bin nichts wert“, dann erzeugt dieser Konflikt nur zusätzlichen Stress. In Wirklichkeit hat Selbstvertrauen mit Handeln und dem Aufbauen von Erfahrung zu tun. Man sollte nicht so sehr nach der richtigen Denkweise suchen, um endlich ins Handeln zu kommen, sondern nach der richtigen Handlungsweise, um ins richtige Denken zu finden. Es gibt kein nachhaltiges Selbstvertrauen ohne Selbsterkenntnis. Wie soll ich mir selbst vertrauen wenn ich nicht einmal weiß, wer ich eigentlich bin? Wenn ich mir noch fremd bin? Und es gibt keine wirkliche Selbstkenntnis, wenn man sich nicht an der Wirklichkeit reibt. Wie man in der Gestalttherapie sagt: Selbsterkenntnis ist nicht etwas, das man im voraus denken kann, sondern eine Wahrheit, die sich nach und nach am Kontakt mit der Welt offenbart. Ich muss mich dem Leben und der Welt stellen, damit sie mir meine Fähigkeiten entlocken können und ich mich nach und nach entdecke. So verlockend es heutzutage sein mag, sich aus Mangel an Selbstvertrauen in einer digitalen Blase zu verstecken, so hinderlich ist es, um dieses Selbstvertrauen aufzubauen. Um wahres Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufzubauen, versuchen Sie mal diesen Weg, mit oder ohne die wohlwollende Begleitung durch einen Coach: Fassen Sie Mut, kommen Sie ins Handeln, probieren Sie Dinge aus, probieren Sie sich aus, unternehmen Sie Dinge, riskieren Sie auch mal etwas, begehen Sie Fehler (das lässt sich sowieso nicht verhindern und ist einfach menschlich), ziehen Sie daraus die richtigen Lehren und entdecken Sie nach und nach Fähigkeiten, von denen Sie gar nicht wussten, dass Sie die Saat dafür in sich haben, überwinden Sie Hindernisse und genießen Sie danach das stärkende gute Gefühl, es geschafft zu haben - und die darin liegende Selbstüberwindung, lernen Sie unterwegs, den Blick auf das erwünschte große Ganze zu weiten und sich von Rückschlägen und Details nicht aus der Bahn werfen zu lassen, wechseln Sie die Perspektive und sehen Hürden so: Das Leben versucht damit nicht, Sie zum Scheitern zu bringen, sondern Sie etwas zu lehren und für den Rest Ihres Lebens mit auf den Weg zu geben, werden Sie sich der Kompetenzen bewusst, die mit jeder Erfahrung wachsen (und mit jedem Scheitern sowieso - aus Fehlschlägen lernt man am besten), machen Sie sich nicht dafür fertig, dass etwas misslungen ist, sondern wertschätzen sich dafür, dass Sie es ehrlich und nach besten Kräften versucht und nicht gleich aufgegeben haben. Selbstvertrauen und Selbstwert, die von innen kommen, wachsen mit jeder erfolgreich gemeisterten Situation in der Wirklichkeit, aber auch mit jedem Scheitern, wenn man dem mit aufrichtiger Demut begegnet und die Lehren daraus zieht. Denn Demut hilft uns, nicht mehr „so zu tun, als ob“. Wir sehen uns, wie wir sind, statt uns an ein künstliches Selbstbild zu klammern. Man erscheint der Welt in seiner authentischen Form. Nur ein ehrliches und authentisches Selbstbild ist stabil. Je mehr Situationen gemeistert werden, desto mehr Vertrauen entsteht: „Ich werde auch mit allem Weiteren fertig, womit das Leben nach mir wirft.“ Man traut sich zu, mit den Situationen umzugehen. Das nennt man „Selbstwirksamkeitserwartung“. Wenn die Selbstwirksamkeit steigt, steigt auch die eigene Weltreichweite. Das eigene Leben wächst wieder, statt zu schrumpfen. Und es ist ein nachhaltiges Selbstvertrauen, das da entsteht. Es hat den Wirklichkeits- TÜV immer wieder durchlaufen - wieder und wieder, wenn auch nicht immer verletzungsfrei. Das hat auch mit Selbstüberwindung zu tun. Es gibt keine persönliche Entwicklung ohne Selbstüberwindung - angefangen mit dem Abstreifen liebgewonnener Glaubenssätze, die früher einen Halt gaben und nun nicht mehr funktionieren. Wer lernt, sich selbst zu überwinden, hört auf, an immer denselben Stellen stehen zu bleiben.

Mangelndes Selbstvertrauen

und Angstzustände als Störung

der psychischen Gesundheit?

Etliche Menschen, insbesondere unter den Jüngeren, erleben heutzutage häufig nicht nur einen Mangel an Selbstvertrauen, sondern auch eine Orientierungslosigkeit und sogar Angst schon bei kleinen Anlässen, etwa bei ganz banalen sozialen Interaktionen mit unbekannten Menschen. Dieser Mangel an Selbstvertrauen, diese Angstzustände werden bisweilen als psychische Störung gewertet, die einer Therapie bedarf. Doch in vielen Fällen ist es keine psychische Störung, sondern hat einen anderen Grund. Heutzutage erfolgt in jungen Jahren ein großer Teil der Sozialisierung nicht in der echten Welt, im Angesicht echter Menschen, sondern in fiktiven digitalen Scheinwelten. Dort versucht man sich kalten Algorithmen anzupassen, die vor allem Selbstinszenierungen, Egozentrik, Narzissmus und Schwarzweiß-Polarisierungen belohnen. Als wollten Sie die Menschen in ewiger Pubertät halten. Der Lohn: Aufmerksamkeit und gute Positionierungen im „Feed“. Wer sich nicht anpasst, erscheint nicht im „Feed“. Nicht Reife, sondern Sichtbarkeit wird angestrebt, manchmal um jeden Preis. Das bereitet nicht wirklich auf ein verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben, eine Suche nach dem gesunden Mittelweg, eine gute emotionale Regulierung und eine vollwertige Teilnahme an der Gesellschaft vor. Es wird ein kuratiertes Schaufenster-„Ich“, ein falsches Selbst in einer fiktiven Blase aufgebaut, statt sein wahres Selbst von der Wirklichkeit erproben und stählen zu lassen. Doch nur ein wahres Selbst kann das Fundament eines nachhaltigen Selbstvertrauens sein, das seinen Weg durch die Wirklichkeit zu finden weiß. Ein falsches Selbst muss umso aggressiver nach außen verteidigt werden, als es weiß, dass es künstlich und zerbrechlich ist. Denn jede Begegnung mit der Wirklichkeit könnte wie ein Windstoß auf ein Kartenhaus wirken. Der raue Umgangston im Internet könnte seine Hauptursache in diesen Abwehrmechanismen vieler instabiler Egos haben. Ein falsches Selbst hat Angst vor der Wirklichkeit und versucht, sich hinter den Erzählungen und Sichtweisen einzumauern, die es nicht in Frage stellen. Aus dem falschen Selbstbild entsteht dann ein falsches Weltbild. Das Weltbild soll nicht die Welt beschreiben, sondern das Selbstbild bestätigen. Diese Weltsicht verbindet uns nicht mt der Welt sondern trennt uns von ihr. Sie wird zum Resonanzkörper unserer Ängste. Beispiele: Wer sich als Opfer sieht, baut sich eine Weltsicht voller Täter und Unterdrücker. (Ein Täter-Opfer-Weltbild ist umgekehrt ein Indiz für eine mangelnde Selbstkenntnis und letztlich eine Selbstentmachtung.) Oder man baut sich das Bild einer Welt, die untergeht, um sich von der Sinnlosigkeit eigener Anstrengungen zu überzeugen und jede Verantwortung abzugeben. Wie alles, was instabil ist, muss sich auch ein solches Selbst abstützen, um nicht umzufallen. Und vielfach werden heutzutage schlichte Schwarzweiß-Darstellungen und Feindbilder genutzt, um sich an ihnen zu stützen. Man weiß nicht, wer man ist, also definiert man sich gegen andere. Würde das Feindbild wegfallen, könnte das eigene falsche Selbst sein Kontrastmittel verlieren und umfallen. Ein authentisches Selbst kann so nicht entstehen. Es werden nur die inneren Spaltungen auf die ganze Welt projiziert, statt sie redlich zu überwinden. Jede Stunde in der "digitalen Blase" ist für die Sozialisierung in der echten Welt verloren. Um die Zwanzig kann man bereits mehrere Jahre Verspätung bei den sozialen und emotionalen Kompetenzen für die echte Welt angesammelt haben. Vielleicht wird die Sozialisierung in der echten Welt durch längere Studiengänge noch weiter vor sich her geschoben, bis der Eintritt in die Berufswelt kaum noch eine Wahl lässt. Umso größer wirkt dann der doppelte „Kulturschock“ des gleichzeitigen Eintritts in die echte Welt und in das Arbeitsleben. Doch je früher man beginnt, sich darauf vorzubereiten, desto sanfter der Übergang. Es ist wie ein Fußballer: Er steht auf dem Feld und soll nun ein wichtiges Spiel mit seinem Team spielen. Aber er ist nie ins Training gekommen und hat sich auch für Regeln, Taktiken und koordinierte Handlungen nie interessiert. Nun sieht er die anderen um sich herum laufen und versteht den Sinn nicht und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er fühlt sich schlecht, nicht weil er eine psychische Störung hat, sondern weil er sich nicht vorbereitet hat. Ohne sich an der Wirklichkeit zu reiben, weiß man weder, wer man ist, noch was man kann. Der Mangel an Selbstkenntnis ist ein günstiger Nährboden und Resonanzraum für Ängste, die keine wirklich erkennbare Herkunft haben und sich einfach selbst nähren. In bestimmten Fällen kann eine Therapie helfen. In anderen Fällen jedoch ist diese Therapie nur eine weitere Vermeidungsstrategie: Man schreibt das Unwohlsein einer psychischen Störung zu, dabei kommt sie von einem Mangel an Training. Es ist auch so schade: Wir leben in einem Zeitalter, in dem der Körper endlich wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt ist, nachdem er etliche Jahrhundert lang kulturell vernachlässigt und sogar verachtet wurde. Und ausgerechnet jetzt wird das geistige Fliegen durch digitale Welten als Erfahrung bevorzugt und das körperliche Sich-durch-die-wirkliche- Welt-Bewegen, der Körper als Mittelpunkt der Welterfahrung vernachlässigt. Es ist kein Wunder, dass sich uns dann der Körper durch diffuse Empfindungen und gegenstandslose Ängste immer wieder in Erinnerung bringt. Fazit: Es ist, wie wenn man sich allein auf offener See auf einem Segelboot befindet und am Horizont bereits eine dunkle Wolkenfront naht: Wer die Segelstunden fleißig besucht hat, weiß, was zu tun ist, und beginnt sofort zu handeln, um den nächsten sicheren Hafen zu finden und anzusteuern. Wer den Segelunterricht lieber geschwänzt hat, vergeht sich nun in Angst und könnte schnell zum Spielball der Elemente werden. Die gute Nachricht: Man kann Angstzustände haben und dennoch psychisch völlig gesund sein. Denn Angst ist keine Störung an sich, solange sie nicht zum Dauerzustand wird. Sie kann ein gesunder Indikator dafür sein, dass unbekanntes Terrain betreten wird und etwas gelernt werden muss. Sie konfiguriert den Körper für mehr Wachsamkeit, um mit Gefahren oder einfach nur mit Neuem umzugehen. Dann erkundet und erlernt man dieses unbekannte Terrain und ersetzt so die Angst durch beruhigende Erfahrung. Es ist ein Moment der Selbstüberwindung, der viel Zufriedenheit bringen und sogar ein wichtiger Etappensieg der Persönlichkeitsentwicklung sein kann. Danach ist man vorbereitet und erfahren und braucht die Angst nicht mehr. Für dieses Wirklichkeitstraining gibt es glücklicherweise viele Hilfestellungen. Das muss man nicht allein tun und kann beispielsweise eine Begleitung durch einen Coach wählen. Aber den Schritt gehen müssen wir schon selbst. Die Erfahrungen machen - das kann uns niemand abnehmen. Lesen Sie auch: Ins Handeln kommen mit dem Coach Wie sieht eine Coachingsitzung aus? Blog und Artikel Hochsensibilität Hochbegabung Kontakt & Terminvereinbarung
„Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.“ Goethe