Termine: Tel. +49 160 9623 2547 - E-Mail:
Kontakt per elektronischer Nachricht

Wie finde ich mehr Selbstvertrauen? Wie kann ich mein

Selbstbewusstsein stärken?

Wir gehen hier von mangelndem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen bei Menschen aus, bei denen kein akutes psychisches Leiden oder eine nachweisliche Neurodivergenz (z.B. Autismusspektrum) vorliegt. Es kann im Zweifelsfall sinnvoll sein, dies per psychotherapeutischer Einschätzung auszuschließen. Vielen eigentlich psychisch gesunden Menschen mangelt es an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Dadurch gehen sie bestimmten Situationen und Erfahrungen aus dem Weg. Dieses wiederholte Ausweichen nagt wiederum am Selbstvertrauen und am Selbstwertgefühl. Ein Kreis bildet sich und wirkt selbstverstärkend. Man gewöhnt sich an, an jeder Kreuzung zwischen „ins Leben gehen“ und „sich verstecken oder ablenken“ den zweiten Weg zu gehen. Es wird zum Reflex. Das Leben fühlt sich enger und kleiner an. Vielleicht macht man sich selbst dafür fertig, es nicht zu schaffen - was auch immer „es“ ist. So fangen solche Kreise an, die eines Tages zu einem echten psychischen Problem verharzen können, wenn man sie nicht bewusst angeht. Kann man sich Selbstvertrauen herbei lesen oder durch Webinare oder Motivations- Wochenenden aufbauen? Die können zwar für eine Weile eine Wirkung haben. Aber ist sie nachhaltig? Was bleibt nach einem Monat von ihr übrig? Außerdem: Wie soll wahres Selbstvertrauen von außen kommen können? Ein Selbstvertrauen, das von der Unterstützung und Anerkennung Dritter abhängig ist, ist kein Selbstvertrauen, sondern eine Abhängigkeit. Es ist eine äußere Ressource, die immer wieder an das Fehlen einer inneren Ressource erinnert. Affirmationen können in akuten Situationen helfen, zumindest kurzfristig. Allerdings scheint die Forschung zu zeigen, dass Affirmationen kontraproduktiv sind, wenn das Unbewusste nicht mit der Affirmation einverstanden ist. Wenn das Unbewusste nicht mitmachen will, dann geht nicht viel. Da kann man noch so oft „ich bin wunderbar und liebenswert“ wiederholen: Wenn das Unbewusste stattdessen denkt, „ich bin nichts wert“, dann wird es nicht besser, sondern schlimmer. In Wirklichkeit hat Selbstvertrauen mit Entscheiden, Handeln und dem Aufbauen von Erfahrung zu tun. Menschen haben Selbstvertrauen, weil sie Entscheidungen treffen. Wer die anderen oder die Zufälle des Lebens für sich entscheiden lässt, wird wohl kein Selbstvertrauen aufbauen. Man sollte nicht so sehr nach der richtigen Denkweise suchen, um endlich ins Handeln zu kommen, sondern nach der richtigen Handlungsweise, um ins richtige Denken zu finden. Es gibt kein nachhaltiges Selbstvertrauen ohne Selbsterkenntnis. Wie soll ich mir selbst vertrauen wenn ich nicht einmal weiß, wer ich eigentlich bin? Wenn ich mir noch fremd bin? Und es gibt keine wirkliche Selbstkenntnis, wenn man sich nicht an der Wirklichkeit reibt, an die eigenen Grenzen kommt, sich die eigenen Talente entlocken lässt, in die eigenen Inkompetenzen hinein stolpert, sich die eine oder andere „blutige Nase“ holt und es das nächste Mal besser macht. Wie man in der Gestalttherapie sagt: Selbsterkenntnis ist nicht etwas, das man im voraus denken kann, sondern eine Wahrheit, die sich nach und nach am Kontakt mit der Welt offenbart. Ich muss mich dem Leben und der Welt stellen, damit sie mir meine Fähigkeiten entlocken können und ich mich nach und nach entdecke. So verlockend es heutzutage sein mag, sich aus Mangel an Selbstvertrauen in einer digitalen Blase zu verstecken, so schädlich ist genau das für den Aufbau des Selbstvertrauens. Um wahres Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufzubauen, versuchen Sie mal diesen Weg, mit oder ohne die wohlwollende Begleitung durch einen Coach: Fassen Sie Mut, treffen Sie Entscheidungen und kommen ins Handeln, probieren Dinge aus, probieren sich aus, erleben sich, unternehmen Dinge, riskieren auch mal etwas, begehen Sie Fehler (das lässt sich sowieso nicht verhindern und ist einfach menschlich), ziehen Sie daraus die richtigen Lehren und entdecken Sie nach und nach Fähigkeiten, von denen Sie gar nicht wussten, dass Sie die Saat dafür bereits in sich tragen, überwinden Sie Hindernisse und genießen Sie danach das stärkende gute Gefühl, es geschafft zu haben - wir entwickeln uns durch (Selbst)Überwindung weiter -, lernen Sie unterwegs, den Blick auf das wünschenswerte große Ganze zu weiten und sich von Rückschlägen und Details nicht aus der Bahn werfen zu lassen, wechseln Sie die Perspektive und sehen Sie Hürden so: Das Leben versucht damit nicht, Sie zum Scheitern zu bringen, sondern Sie etwas zu lehren und für den Rest Ihres Lebens mit auf den Weg zu geben, werden Sie sich der Kompetenzen bewusst, die mit jeder Erfahrung wachsen (und mit jedem Scheitern sowieso - aus Fehlschlägen lernt man am besten), machen Sie sich nicht dafür fertig, dass etwas misslungen ist, sondern wertschätzen sich dafür, dass Sie es ehrlich und nach besten Kräften versucht und nicht gleich aufgegeben haben. Selbstvertrauen und Selbstwert, die von innen kommen, wachsen mit jeder erfolgreich gemeisterten Situation in der Wirklichkeit, aber auch mit jedem Scheitern, wenn man dem mit aufrichtiger Demut begegnet und die Lehren daraus zieht. Denn Demut hilft uns, nicht mehr „so zu tun, als ob“. Wir sehen uns, wie wir sind, statt uns an ein künstliches Selbstbild zu klammern. Man erscheint der Welt in seiner authentischen Form. Nur ein ehrliches und authentisches Selbstbild ist stabil, denn es steht nicht im Konflikt mit unser inneren Wahrheit. Je mehr Situationen gemeistert werden, desto mehr Vertrauen entsteht: „Ich werde auch mit allem Weiteren fertig, womit das Leben nach mir wirft.“ Man traut sich zu, mit den Situationen umzugehen. Das nennt man „Selbstwirksamkeitserwartung“ (auf englisch: agency). Wenn die Selbstwirksamkeit steigt, steigt auch die eigene Weltreichweite. Das eigene Leben wächst wieder, statt zu schrumpfen. Und es ist ein nachhaltiges Selbstvertrauen, das da entsteht. Es hat den Wirklichkeits- TÜV immer wieder durchlaufen - wieder und wieder, wenn auch nicht immer verletzungsfrei. Das hat auch mit Selbstüberwindung zu tun. Es gibt keine persönliche Entwicklung ohne Selbstüberwindung - angefangen mit dem Abstreifen liebgewonnener Glaubenssätze, die früher einen Halt gaben und nun nicht mehr funktionieren. Wer lernt, sich selbst zu überwinden, hört auf, an immer denselben Stellen stehen zu bleiben.

Mangelndes Selbstvertrauen und Angstzustände als Störung

der psychischen Gesundheit?

Etliche Menschen, insbesondere unter den Jüngeren, erleben heutzutage häufig nicht nur einen Mangel an Selbstvertrauen, sondern auch eine Orientierungslosigkeit und sogar Angst schon bei kleinen Anlässen, etwa bei ganz banalen sozialen Interaktionen mit unbekannten Menschen. Dieser Mangel an Selbstvertrauen, diese Angstzustände werden bisweilen als psychische Störung gewertet, die einer Therapie bedarf. Doch in vielen Fällen ist es keine psychische Störung, sondern hat einen anderen Grund. Heutzutage erfolgt in jungen Jahren ein großer Teil der Sozialisierung nicht in der echten Welt, im Angesicht echter Menschen, sondern in fiktiven digitalen Scheinwelten. Dort versucht man Aufmerksamkeit zu bekommen, indem man sich kalten Algorithmen anpasst. Diese Algorithmen belohnen vor allem Selbstinszenierungen, Egozentrik, Narzissmus und Schwarzweiß-Polarisierungen. Als wollten die Autoren der Algorithmen die Menschen in ewiger Pubertät halten. Der Lohn: Aufmerksamkeit und gute Positionierungen im „Feed“. Wer sich nicht anpasst, erscheint nicht im „Feed“. Nicht Reife, sondern Sichtbarkeit wird angestrebt, manchmal um jeden Preis. Das bereitet nicht wirklich auf ein verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben, eine Suche nach dem gesunden Mittelweg, eine gute emotionale Regulierung und eine vollwertige Teilnahme an der Gesellschaft vor. Es wird ein kuratiertes Schaufenster-„Ich“, ein falsches Selbst in einer Blase aufgebaut, statt sein wahres Selbst von der Wirklichkeit erproben und vom echten Leben stählen zu lassen. Doch nur ein wahres Selbst kann das Fundament eines nachhaltigen Selbstvertrauens sein, das seinen Weg durch die Wirklichkeit zu finden weiß. Ein falsches Selbst muss umso aggressiver nach außen verteidigt werden, als es weiß, dass es künstlich und zerbrechlich ist. Denn jede Begegnung mit der Wirklichkeit könnte wie ein Windstoß auf ein Kartenhaus wirken. Der raue Umgangston im Internet könnte seine Hauptursache in diesen Abwehrmechanismen vieler instabiler Egos haben. Ein falsches Selbst hat Angst vor der Wirklichkeit und versucht, sich hinter den Erzählungen und Sichtweisen einzumauern, von denen es sich bestätigt und nicht in Frage gestellt fühlt. Aus dem falschen Selbstbild entsteht dann ein falsches Weltbild. Das Weltbild soll nicht die Welt beschreiben, sondern das Selbstbild bestätigen. Das Selbstbild wickelt sich in ein passendes Weltbild ein. Diese Weltsicht verbindet uns nicht mit der Welt, sondern sie trennt uns von ihr. Statt die Schnittstelle zur Welt zu sein, wird sie zum Resonanzkörper unserer Ängste und verstärkt. Beispiele: Wer sich als Opfer sieht, baut sich eine Weltsicht voller Täter und Unterdrücker. (Ein Täter-Opfer-Weltbild ist ein Indiz für eine mangelnde Selbstkenntnis, denn wir sind alle mal Opfer und mal Täter. Letztlich ist die Opferhaltung eine Selbstentmachtung.) Oder man baut sich das Bild einer Welt, die untergeht, um sich von der Sinnlosigkeit eigener Anstrengungen zu überzeugen und jede Verantwortung abzugeben. Wie alles, was instabil ist, muss sich auch ein solches Selbst abstützen, um nicht umzufallen. Und vielfach werden heutzutage schlichte Schwarzweiß-Darstellungen und Feindbilder genutzt, um sich an ihnen zu stützen. Man weiß nicht, wer man ist, also definiert man sich gegen andere. Würde das Feindbild wegfallen, könnte das eigene falsche Selbst sein Kontrastmittel verlieren und umfallen. Ein authentisches Selbst kann so nicht entstehen. Es werden nur die inneren Spaltungen auf die ganze Welt projiziert, statt sie redlich zu überwinden. Jede Stunde in der "digitalen Blase" ist für die Sozialisierung in der echten Welt verloren. Um die Zwanzig kann man bereits mehrere Jahre Verspätung bei den sozialen und emotionalen Kompetenzen für die echte Welt angehäuft haben. Vielleicht wird die Sozialisierung in der echten Welt durch längere Studiengänge noch weiter vor sich her geschoben, bis der Eintritt in die Berufswelt kaum noch eine Wahl lässt. Umso größer wirkt dann der doppelte „Kulturschock“ des gleichzeitigen Eintritts in die echte Welt und in das Arbeitsleben. Doch je früher man beginnt, sich darauf vorzubereiten, desto sanfter der Übergang. Es ist wie ein Fußballer: Er steht auf dem Feld und soll nun ein wichtiges Spiel mit seinem Team spielen. Aber er ist nie ins Training gekommen und hat sich auch für Regeln, Taktiken und koordinierte Handlungen nie ernsthaft interessiert. Nun sieht er die anderen um sich herum laufen, versteht seine eigene Rolle darin auch nicht, und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er fühlt sich schlecht, nicht weil er eine psychische Störung hat, sondern einfach weil er sich nicht vorbereitet hat. Ohne sich an der Wirklichkeit zu reiben, weiß man weder, wer man ist, noch was man kann. Der Mangel an Selbstkenntnis ist ein günstiger Nährboden und Resonanzraum für Ängste, die keine wirklich erkennbare Herkunft haben und sich einfach selbst nähren. In bestimmten Fällen kann eine Therapie helfen. In anderen Fällen jedoch ist diese Therapie nur eine weitere Vermeidungsstrategie: Man schreibt das Unwohlsein einer psychischen Störung zu, dabei kommt sie von einem Mangel an Wirklichkeitstraining. Fazit: Es ist, wie wenn man sich allein auf offener See auf einem Segelboot befindet und am Horizont bereits eine dunkle Wolkenfront naht: Wer die Segelstunden fleißig besucht hat, weiß, was zu tun ist, und beginnt sofort zu handeln, um den nächsten sicheren Hafen zu finden und anzusteuern. Wer den Segelunterricht lieber geschwänzt hat, vergeht sich nun in Angst und könnte schnell zum Spielball der Elemente werden. Für dieses Wirklichkeitstraining gibt es glücklicherweise viele Hilfestellungen. Das muss man nicht allein tun und kann beispielsweise eine Begleitung durch einen Coach wählen. Aber den Schritt gehen müssen wir schon selbst. Die Erfahrungen machen - das kann uns niemand abnehmen. Lesen Sie auch: Ins Handeln kommen mit dem Coach Wie sieht eine Coachingsitzung aus? Blog und Artikel Hochsensibilität Hochbegabung Kontakt & Terminvereinbarung

Alexander Hohmann - Blog

Coaching und mehr

„Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.“ Goethe

Alexander Hohmann

Zertifizierter Life Coach

& Business Coach

Freiburg i. Br. & online

Deutsch - français - englisch

Wie finde ich mehr

Selbstvertrauen? Wie kann ich

mein Selbstbewusstsein

stärken?

Wir gehen hier von mangelndem Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen bei Menschen aus, bei denen kein akutes psychisches Leiden oder eine nachweisliche Neurodivergenz (z.B. Autismusspektrum) vorliegt. Es kann im Zweifelsfall sinnvoll sein, dies per psychotherapeutischer Einschätzung auszuschließen. Vielen eigentlich psychisch gesunden Menschen mangelt es an Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl. Dadurch gehen sie bestimmten Situationen und Erfahrungen aus dem Weg. Dieses wiederholte Ausweichen nagt wiederum am Selbstvertrauen und am Selbstwertgefühl. Ein Kreis bildet sich und wirkt selbstverstärkend. Man gewöhnt sich an, an jeder Kreuzung zwischen „ins Leben gehen“ und „sich verstecken oder ablenken“ den zweiten Weg zu gehen. Es wird zum Reflex. Das Leben fühlt sich enger und kleiner an. Vielleicht macht man sich selbst dafür fertig, es nicht zu schaffen - was auch immer „es“ ist. So fangen solche Kreise an, die eines Tages zu einem echten psychischen Problem verharzen können, wenn man sie nicht bewusst angeht. Kann man sich Selbstvertrauen herbei lesen oder durch Webinare oder Motivations- Wochenenden aufbauen? Die können zwar für eine Weile eine Wirkung haben. Aber ist sie nachhaltig? Was bleibt nach einem Monat von ihr übrig? Außerdem: Wie soll wahres Selbstvertrauen von außen kommen können? Ein Selbstvertrauen, das von der Unterstützung und Anerkennung Dritter abhängig ist, ist kein Selbstvertrauen, sondern eine Abhängigkeit. Es ist eine äußere Ressource, die immer wieder an das Fehlen einer inneren Ressource erinnert. Affirmationen können in akuten Situationen helfen, zumindest kurzfristig. Allerdings scheint die Forschung zu zeigen, dass Affirmationen kontraproduktiv sind, wenn das Unbewusste nicht mit der Affirmation einverstanden ist. Wenn das Unbewusste nicht mitmachen will, dann geht nicht viel. Da kann man noch so oft „ich bin wunderbar und liebenswert“ wiederholen: Wenn das Unbewusste stattdessen denkt, „ich bin nichts wert“, dann wird es nicht besser, sondern schlimmer. In Wirklichkeit hat Selbstvertrauen mit Entscheiden, Handeln und dem Aufbauen von Erfahrung zu tun. Menschen haben Selbstvertrauen, weil sie Entscheidungen treffen. Wer die anderen oder die Zufälle des Lebens für sich entscheiden lässt, wird wohl kein Selbstvertrauen aufbauen. Man sollte nicht so sehr nach der richtigen Denkweise suchen, um endlich ins Handeln zu kommen, sondern nach der richtigen Handlungsweise, um ins richtige Denken zu finden. Es gibt kein nachhaltiges Selbstvertrauen ohne Selbsterkenntnis. Wie soll ich mir selbst vertrauen wenn ich nicht einmal weiß, wer ich eigentlich bin? Wenn ich mir noch fremd bin? Und es gibt keine wirkliche Selbstkenntnis, wenn man sich nicht an der Wirklichkeit reibt, an die eigenen Grenzen kommt, sich die eigenen Talente entlocken lässt, in die eigenen Inkompetenzen hinein stolpert, sich die eine oder andere „blutige Nase“ holt und es das nächste Mal besser macht. Wie man in der Gestalttherapie sagt: Selbsterkenntnis ist nicht etwas, das man im voraus denken kann, sondern eine Wahrheit, die sich nach und nach am Kontakt mit der Welt offenbart. Ich muss mich dem Leben und der Welt stellen, damit sie mir meine Fähigkeiten entlocken können und ich mich nach und nach entdecke. So verlockend es heutzutage sein mag, sich aus Mangel an Selbstvertrauen in einer digitalen Blase zu verstecken, so schädlich ist genau das für den Aufbau des Selbstvertrauens. Um wahres Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufzubauen, versuchen Sie mal diesen Weg, mit oder ohne die wohlwollende Begleitung durch einen Coach: Fassen Sie Mut, treffen Sie Entscheidungen und kommen ins Handeln, probieren Dinge aus, probieren sich aus, erleben sich, unternehmen Dinge, riskieren auch mal etwas, begehen Sie Fehler (das lässt sich sowieso nicht verhindern und ist einfach menschlich), ziehen Sie daraus die richtigen Lehren und entdecken Sie nach und nach Fähigkeiten, von denen Sie gar nicht wussten, dass Sie die Saat dafür bereits in sich tragen, überwinden Sie Hindernisse und genießen Sie danach das stärkende gute Gefühl, es geschafft zu haben - wir entwickeln uns durch (Selbst)Überwindung weiter -, lernen Sie unterwegs, den Blick auf das wünschenswerte große Ganze zu weiten und sich von Rückschlägen und Details nicht aus der Bahn werfen zu lassen, wechseln Sie die Perspektive und sehen Sie Hürden so: Das Leben versucht damit nicht, Sie zum Scheitern zu bringen, sondern Sie etwas zu lehren und für den Rest Ihres Lebens mit auf den Weg zu geben, werden Sie sich der Kompetenzen bewusst, die mit jeder Erfahrung wachsen (und mit jedem Scheitern sowieso - aus Fehlschlägen lernt man am besten), machen Sie sich nicht dafür fertig, dass etwas misslungen ist, sondern wertschätzen sich dafür, dass Sie es ehrlich und nach besten Kräften versucht und nicht gleich aufgegeben haben. Selbstvertrauen und Selbstwert, die von innen kommen, wachsen mit jeder erfolgreich gemeisterten Situation in der Wirklichkeit, aber auch mit jedem Scheitern, wenn man dem mit aufrichtiger Demut begegnet und die Lehren daraus zieht. Denn Demut hilft uns, nicht mehr „so zu tun, als ob“. Wir sehen uns, wie wir sind, statt uns an ein künstliches Selbstbild zu klammern. Man erscheint der Welt in seiner authentischen Form. Nur ein ehrliches und authentisches Selbstbild ist stabil, denn es steht nicht im Konflikt mit unser inneren Wahrheit. Je mehr Situationen gemeistert werden, desto mehr Vertrauen entsteht: „Ich werde auch mit allem Weiteren fertig, womit das Leben nach mir wirft.“ Man traut sich zu, mit den Situationen umzugehen. Das nennt man „Selbstwirksamkeitserwartung“ (auf englisch: agency). Wenn die Selbstwirksamkeit steigt, steigt auch die eigene Weltreichweite. Das eigene Leben wächst wieder, statt zu schrumpfen. Und es ist ein nachhaltiges Selbstvertrauen, das da entsteht. Es hat den Wirklichkeits- TÜV immer wieder durchlaufen - wieder und wieder, wenn auch nicht immer verletzungsfrei. Das hat auch mit Selbstüberwindung zu tun. Es gibt keine persönliche Entwicklung ohne Selbstüberwindung - angefangen mit dem Abstreifen liebgewonnener Glaubenssätze, die früher einen Halt gaben und nun nicht mehr funktionieren. Wer lernt, sich selbst zu überwinden, hört auf, an immer denselben Stellen stehen zu bleiben.

Mangelndes Selbstvertrauen

und Angstzustände als Störung

der psychischen Gesundheit?

Etliche Menschen, insbesondere unter den Jüngeren, erleben heutzutage häufig nicht nur einen Mangel an Selbstvertrauen, sondern auch eine Orientierungslosigkeit und sogar Angst schon bei kleinen Anlässen, etwa bei ganz banalen sozialen Interaktionen mit unbekannten Menschen. Dieser Mangel an Selbstvertrauen, diese Angstzustände werden bisweilen als psychische Störung gewertet, die einer Therapie bedarf. Doch in vielen Fällen ist es keine psychische Störung, sondern hat einen anderen Grund. Heutzutage erfolgt in jungen Jahren ein großer Teil der Sozialisierung nicht in der echten Welt, im Angesicht echter Menschen, sondern in fiktiven digitalen Scheinwelten. Dort versucht man Aufmerksamkeit zu bekommen, indem man sich kalten Algorithmen anpasst. Diese Algorithmen belohnen vor allem Selbstinszenierungen, Egozentrik, Narzissmus und Schwarzweiß-Polarisierungen. Als wollten die Autoren der Algorithmen die Menschen in ewiger Pubertät halten. Der Lohn: Aufmerksamkeit und gute Positionierungen im „Feed“. Wer sich nicht anpasst, erscheint nicht im „Feed“. Nicht Reife, sondern Sichtbarkeit wird angestrebt, manchmal um jeden Preis. Das bereitet nicht wirklich auf ein verantwortungsbewusstes Erwachsenenleben, eine Suche nach dem gesunden Mittelweg, eine gute emotionale Regulierung und eine vollwertige Teilnahme an der Gesellschaft vor. Es wird ein kuratiertes Schaufenster-„Ich“, ein falsches Selbst in einer Blase aufgebaut, statt sein wahres Selbst von der Wirklichkeit erproben und vom echten Leben stählen zu lassen. Doch nur ein wahres Selbst kann das Fundament eines nachhaltigen Selbstvertrauens sein, das seinen Weg durch die Wirklichkeit zu finden weiß. Ein falsches Selbst muss umso aggressiver nach außen verteidigt werden, als es weiß, dass es künstlich und zerbrechlich ist. Denn jede Begegnung mit der Wirklichkeit könnte wie ein Windstoß auf ein Kartenhaus wirken. Der raue Umgangston im Internet könnte seine Hauptursache in diesen Abwehrmechanismen vieler instabiler Egos haben. Ein falsches Selbst hat Angst vor der Wirklichkeit und versucht, sich hinter den Erzählungen und Sichtweisen einzumauern, von denen es sich bestätigt und nicht in Frage gestellt fühlt. Aus dem falschen Selbstbild entsteht dann ein falsches Weltbild. Das Weltbild soll nicht die Welt beschreiben, sondern das Selbstbild bestätigen. Das Selbstbild wickelt sich in ein passendes Weltbild ein. Diese Weltsicht verbindet uns nicht mit der Welt, sondern sie trennt uns von ihr. Statt die Schnittstelle zur Welt zu sein, wird sie zum Resonanzkörper unserer Ängste und verstärkt. Beispiele: Wer sich als Opfer sieht, baut sich eine Weltsicht voller Täter und Unterdrücker. (Ein Täter-Opfer-Weltbild ist ein Indiz für eine mangelnde Selbstkenntnis, denn wir sind alle mal Opfer und mal Täter. Letztlich ist die Opferhaltung eine Selbstentmachtung.) Oder man baut sich das Bild einer Welt, die untergeht, um sich von der Sinnlosigkeit eigener Anstrengungen zu überzeugen und jede Verantwortung abzugeben. Wie alles, was instabil ist, muss sich auch ein solches Selbst abstützen, um nicht umzufallen. Und vielfach werden heutzutage schlichte Schwarzweiß-Darstellungen und Feindbilder genutzt, um sich an ihnen zu stützen. Man weiß nicht, wer man ist, also definiert man sich gegen andere. Würde das Feindbild wegfallen, könnte das eigene falsche Selbst sein Kontrastmittel verlieren und umfallen. Ein authentisches Selbst kann so nicht entstehen. Es werden nur die inneren Spaltungen auf die ganze Welt projiziert, statt sie redlich zu überwinden. Jede Stunde in der "digitalen Blase" ist für die Sozialisierung in der echten Welt verloren. Um die Zwanzig kann man bereits mehrere Jahre Verspätung bei den sozialen und emotionalen Kompetenzen für die echte Welt angehäuft haben. Vielleicht wird die Sozialisierung in der echten Welt durch längere Studiengänge noch weiter vor sich her geschoben, bis der Eintritt in die Berufswelt kaum noch eine Wahl lässt. Umso größer wirkt dann der doppelte „Kulturschock“ des gleichzeitigen Eintritts in die echte Welt und in das Arbeitsleben. Doch je früher man beginnt, sich darauf vorzubereiten, desto sanfter der Übergang. Es ist wie ein Fußballer: Er steht auf dem Feld und soll nun ein wichtiges Spiel mit seinem Team spielen. Aber er ist nie ins Training gekommen und hat sich auch für Regeln, Taktiken und koordinierte Handlungen nie ernsthaft interessiert. Nun sieht er die anderen um sich herum laufen, versteht seine eigene Rolle darin auch nicht, und weiß nicht, wie er mit der Situation umgehen soll. Er fühlt sich schlecht, nicht weil er eine psychische Störung hat, sondern einfach weil er sich nicht vorbereitet hat. Ohne sich an der Wirklichkeit zu reiben, weiß man weder, wer man ist, noch was man kann. Der Mangel an Selbstkenntnis ist ein günstiger Nährboden und Resonanzraum für Ängste, die keine wirklich erkennbare Herkunft haben und sich einfach selbst nähren. In bestimmten Fällen kann eine Therapie helfen. In anderen Fällen jedoch ist diese Therapie nur eine weitere Vermeidungsstrategie: Man schreibt das Unwohlsein einer psychischen Störung zu, dabei kommt sie von einem Mangel an Wirklichkeitstraining. Fazit: Es ist, wie wenn man sich allein auf offener See auf einem Segelboot befindet und am Horizont bereits eine dunkle Wolkenfront naht: Wer die Segelstunden fleißig besucht hat, weiß, was zu tun ist, und beginnt sofort zu handeln, um den nächsten sicheren Hafen zu finden und anzusteuern. Wer den Segelunterricht lieber geschwänzt hat, vergeht sich nun in Angst und könnte schnell zum Spielball der Elemente werden. Für dieses Wirklichkeitstraining gibt es glücklicherweise viele Hilfestellungen. Das muss man nicht allein tun und kann beispielsweise eine Begleitung durch einen Coach wählen. Aber den Schritt gehen müssen wir schon selbst. Die Erfahrungen machen - das kann uns niemand abnehmen. Lesen Sie auch: Ins Handeln kommen mit dem Coach Wie sieht eine Coachingsitzung aus? Blog und Artikel Hochsensibilität Hochbegabung Kontakt & Terminvereinbarung
„Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.“ Goethe